„Master or die“ in der Praxis

Dank Björn Nölte bin ich zu „Master or die“ gekommen, habe mich damit beschäftigt und überlegt, ob ich dies nicht auch einsetzen könnte. Was genau darunter zu verstehen ist, kann man u.a. hier nachsehen:

digital statt digitalisieren #8: neue Leistungsbewertung – Björn Nölte

Ich habe mich entschieden im Musikunterricht dieses Format auszuprobieren. Hintergrund ist, dass ich es „hasse“ in Musik Klassenarbeiten zu schreiben und ich mir überlegt hatte, dass dieses Format auch im Falle einer möglichen erneuten Schulschließung tragfähig ist.

Vorbereitung

Zum Schuljahresbeginn im September wollte ich starten und hatte mir dafür meine Musikklassen der Klassenstufe 8, 9 und 10 ausgewählt. Ich war mir über diese Neuheit bewusst und habe mir viel Zeit für die Einführung gelassen. Da Musik in diesen Klassenstufen nur einstündig stattfindet, habe ich jede Woche einen kleinen Input gegeben, erklärt und Fragen beantwortet. Außerdem habe ich versucht ein Schüler:innenfreundliches Erklärvideo zur Verfügung zu stellen.

https://videos.mysimpleshow.com/tdz6aZeKJm

Da wir mit Teams arbeiten, hat jede Schüler:in im jeweiligen Musik-Team ein Dokument angelegt. In diesem Dokument sollten die Schüler:innen ihre Planungen, Überlegungen und Ideen sammeln. Hier hatte ich und die Mitschüler:innen auch die Gelegenheit das Ganze zu kommentieren.

Aufgrund der Einstündigkeit des Faches hatte ich einen sehr großzügigen Zeitraum gewählt, von Oktober bis Mitte Januar. Dabei gab es rund und die Herbst- und Weihnachtsferien ein Feedback von mir (für jeden) und darüber hinaus natürlich immer wenn die Schüler:innen es gewünscht hatten. Drei Klassenstufen á drei Klassen macht 220 Schüler:innen. Das war tatsächlich der Punkt an dem ich etwas übermotiviert war und mir in machen Wochen bis zu 850 Nachrichten einbrachten. Aber es hat sich gelohnt.

Eine große Schwierigkeit war es, sich selbst einzuschätzen und zu überlegen welche Note man bekommen und was man dafür investieren wollte.

Durchführung

Es war mein Bestreben einerseits möglichst offene Aufgaben zu stellen, gleichzeitig diese aber so zu gestalten, dass es zum Unterricht passte und dieser somit die Aufgaben „flankierte“.

  • Die Klasse 8 erhielt die Aufgabe ein Musical vorzustellen
  • Die 9. Klasse musste einen Film erstellen
  • Klasse 10 sollte sich eine Oper auswählen, eins bis drei Szenen auswählen und diese in die heutige Zeit übersetzen und „aktuelle“ Musik dazu auswählen.

Die Themen wurden parallel im Musikunterricht behandelt, so dass die Schüler:innen Input für ihre Arbeit bekommen konnten und sich auch daran entlanghangeln konnten. So thematisierten die Wirkung von Filmmusik und Kameraeinstellungen, analysierten eine Oper (Carmen) und befassten uns mit Musicals und deren Entwicklung. Für viele Schüler:innen erwies es sich als tolle Aufgabe sich künstlerisch zu entfalten. Einige taten sich schwer damit, wenige verweigerten oder lieferten magere Ergebnisse an. Die parallele Dokumentation fiel vielen Schüler:innen schwer, doch die meisten schafften es mit Unterstützung und forderten danach auch immer mehr Feedback ein.

Die Ergebnisse

Kurz: es war der Hammer. Ich bekam Dokumenttationen, Präsentationen, eBooks, selbstgedrehte Filme, Filme über mysimpleshow, Schattenspiele, Tanzvideos. Kurz: es war eine Freude es anzusehen und zu bewerten.

Oftmals hatte es sich schon angedeutet, dass die Schüler:innen die angestrebte Note positiv übertreffen und wir konnten dann nachverhandeln.

Turandot heute

Schöne und das Biest – selbst gezeichnete Präsentation

Musikvideo

Ich könnte hier noch so weitermachen. Es war toll, es war herausfordernd, ich mache es wieder, aber nicht mit so vielen.

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