Über die Vorhersagekraft von Noten, und Feedback

Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen, aber auch weil ich mich schon intensiver mit der Materie auseinandergesetzt hatte, kontaktierte ich Oliver via Twitter, woraus ein guter Austausch entstand. Gleichzeitig holte Oliver diese Diskussion – unter Bezugnahme auf einen Artikel der ZEIT – mit mehreren Tweets direkt auf Twitter und hier auch ins #twitterlehrerzimmer, was zu sehr intensiven Diskussionen führte.

Etwas später tweetete Benedikt Wisniewski zum Thema Feedback. Eine seiner Hauptaussagen war, dass die Varianz der Wirksamkeit unterschätzt, gleichzeitig die Formen mit negativer Wirkung außer Acht gelassen werden und daher die Effektstärke nicht aussagekräftig ist.

Beide haben ihre Positionen aus wissenschaftlicher Sicht sehr solide begründet und auch zusammengefasst (siehe Literatur), weshalb es aus meiner Sicht nichts an deren Erkenntnissen zu kritisieren gibt. Im Sinne des Fazits zum Thema Noten:

Noten sind mit vielfältigen Problemen behaftet. Es gibt gute Gründe, eine ausschließlich auf die Erzielung guter Noten fokussierte Schulpraxis abzulehnen. Wir wünschen uns für die Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema eine informierte Argumentation“ (Dickhäuser & Wisniewski, 2022),

möchte ich einen Beitrag liefern, um eine solch informierter Argumentation zu ermöglichen.

Zur Noten-Thematik/Problematik

Lawrence R. Samuel macht in seinem Aufsatz und Buch deutlich, dass man beim Thema „Gute Noten und Leistungserfolg“ oftmals der „Big Lie“ (Lawrence R. Samuel Ph.D., 2020) verfällt.

Er verweist hier u.a. auf die Erkenntnisse von Charles W. Cole, Seymour Epstein und Ami Wong. Sofern und so gut es mir möglich war, habe ich entsprechende Quellen mit verlinkt.

Matthew J. Mayhew und Benjamin S. Selznick untersuchten den Zusammenhang von Noten und Innovation. Ein interessanter Punkt „was that as GPAs went down, innovation tended to go up.“ Noten als Innovationsbremse? Den ganzen Artikel gibt es hier.

Der Frage „Was Noten und Leistungstests messen“ gingen Lex Borghans und Bart H.H. Golsteyn (beide Maastricht University and IZA), sowie John Eric Humphries und James J. Heckman (beide University of Chicago) in ihrer Forschungsarbeit nach. Dabei nehmen sie vor allem Bezug auf IQ- und Intelligenzmessungen. Sie kommen zu dem Schluss, dass „on average, grades and achievement tests are generally better predictors of life outcomes than “pure” measures of intelligence.“ Wer sich hiermit näher beschäftigen möchte, kann dies hier tun.

Zum Thema Feedback

Benedikt Wisniewski bezieht seine Kritik u.a. auf eine Studie, die er durchgeführt hat, und die im Detail hier nachzulesen ist.

Jeffrey K. Smith nimmt die Problematik insofern vorweg, als das er untersucht, welche Formen des Feedbacks gewinnbringend sind bzw. untersucht, inwiefern das „Where to next“ Feedback von besonderer Bedeutung ist.

Eine andere Sichtweise nimmt Alina Georgeta ein. Sie untersucht den „Wert des Feedbacks„, speziell das Feedback der Lernenden. Sie kommt zu dem Schluss, dass Feedback als zentraler Punkt für Lernen sei.

In diesem Zusammenhang finde ich auch die Publikationen von Bray und McClaskey interessant und lesenswert. Ganz bewusst verzichte ich am Ende auf ein persönliches Fazit. Für mich steht der Gedanke eines Austauschs im Vordergrund. Hierfür, so hoffe ich, habe ich Anregungen liefern können bzw. habe diese zusätzlich im Literaturverzeichnis hinterlegt.

Literatur

Ein Kommentar zu “Über die Vorhersagekraft von Noten, und Feedback

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: